Friday, September 29, 2006

Pech gehabt...

Am Montag war der große Tag gekommen, an dem das Camphill-Benefizkonzert im Lincoln-Center stattfand. Alle Villager freuten sich schon seit Monaten auf diesen Tag, da das Konzert für sie ein großes Erlebnis ist, das nur alle drei Jahre statt findet. Außerdem kommen auch viele Angehörige, auf die sie sich freuen.
Schon einige Tage davor suchte sich jeder sein bestes Outfit heraus und am Montagnachmittag sollte es dann endlich losgehen. Zwei Busse holten uns ab und auf dem Weg zur Autobahn kamen noch Leute von einem anderen Camphill dazu.
Doch kaum waren wir 10 Minuten auf der Autobahn gefahren, kamen wir in einen Stau und es ging überhaupt nicht mehr voran. Nachdem wir zwei Stunden später endlich an der Unfallstelle vorbei kamen, wurde beschlossen umzukehren, weil wir sonst nur noch das Ende des Konzerts miterleben hätten können.
Die Villager waren natürlich alle sehr traurig und es flossen viele Tränen. Außerdem wurden manche sehr wütend, da die Eintrittskarte ja immerhin 150 Dollar gekostet hatte. Glücklicherweise haben nur die wenigsten Villager ein Gefühl fürs Geld...
Zur Beruhigung wurden dann im Bus einige Lieder angestimmt und auf der Rückfahrt haben wir noch an einer Raststätte angehalten, wo jeder noch mit einem Eis besänftigt wurde.

Am Ende dieser Woche wurde hier im Dorf "Michaelmas" gefeiert. Dabei wird der Erzengel Michael gefeiert, der den Teufel in Gestalt eines Drachens besiegte.
Dieser christliche Feiertag wird jedoch sonst nirgends in Amerika gefeiert.
Am Donnerstag mussten wir den Kampf zwischen Michael und dem Drachen in einem kleinen Theaterstück nachspielen und gestern fand ein großes Picknick mit allen Leuten aus dem Dorf statt.
Am Freitag Abend war ich mit ein paar anderen Coworkern noch in einer Bikerbar, wo gerade ein Karaokeabend stattfand. War sehr lustig zuzuschauen...
Gestern Morgen musste ich wie jeden Samstag das Haus putzen und nachmittags hatte unser Haus die Aufgabe, das Café und den Dorfladen zu betreiben.
Anschließend machte ich mit meinen Villagern und Jeremias einen Ausflug nach Hudson, wo wir zuerst im Plaza Diner essen gingen und anschließend im Kino "Jackass 2" angeschaut haben. War sehr witzig und den Villagern hat es auch gefallen, da sie solche Filme nur selten zu sehen bekommen. Letztes Mal wurde uns noch "Little Miss Sunshine" verboten und dieses Mal hat unser Hausvater sogar selbst "Jackass" vorgeschlagen. :-)
Heute habe ich meinen freien Tag, es hat schlechtes Wetter und deswegen fahren wir nach Albany in die Mall.

Viele Grüße
Thomas

Wednesday, September 27, 2006

Wochenende in New York City


Letztes Wochenende hatte ich das Glück am Samstag und Sonntag in New York City zu sein.
Eine frühere Coworkerin kam zu Besuch und war über das Wochenende in unserem Haus, so dass Jane, Jeremias und ich beide Tage frei hatten.

Am Samstagmorgen sind wir sehr früh aufgestanden und haben uns von Gin, einer koreanischen Coworkerin nach Wassaic auf den Bahnhof fahren lassen. Das war eine abenteuerliche Fahrt, weil sie in Korea wohl noch nie gefahren war und gerade erst ihren Führerschein bekommen hat.
In New York angekommen sind wir zuerst kurz zu unserem Hostel in der Upper West Side gefahren. Für nur 20 Dollar konnten wir dort übernachten, auch wenn es im 8-Bett-Zimmer mit fremden Leuten nicht ganz so komfortabel war. Aber macht ja nix...
Am Samstag haben wir dann zuerst bei strömendem Regen den Central Park erkundigt. Es war erstaunlich, wie viele Leute dort mit dem Fahrrad gefahren oder gejoggt sind. Ich fühlte mich wie inmitten eines Volkslaufes. Interessant war auch die John Lennon-Gedächtnisstätte. Anschließend sind wir auf dem Broadway bis zur Südspitze Manhattans gelaufen.
Auf dem Weg wurden wir auf einmal von Ordnern aufgehalten, da eine Szene für Will Smith's neuen Film "I am legend" gedreht wurde. Also warteten wir gespannt auf dem Gehweg, während der Verkehr immer mal wieder angehalten und dann wieder freigegeben wurde. Vor dem Flatiron Building waren viele dreckige Taxis, Krankenwagen und Polizeiautos aufgestellt. Als dann endlich gefilmt wurde, drehten ein paar Männer mithilfe von Seilen einen Sportwagen um 180°. Das ganze dauerte 10 Sekunden und dann war es vorbei. Wahrscheinlich wird alles andere per Computer gemacht, im Endeffekt soll nämlich eine Verfolgungsjagd entstehen.
Anschließend gingen wir noch in Macy's, das angeblich größte Kaufhaus der Welt.
Es gab zwar schon eine große Vielfalt, aber es war alles nicht so schön eingerichtet, wie man es erwartet hätte. Verrückterweise gab es dort jetzt schon eine komplette Abteilung mit Weihnachtsartikeln.
Das Wetter wurde gegen Nachmittag wieder richtig schön. Deshalb haben Jeremias und ich uns im Battery Park ausgeruht, während Jane mit der Fähre zur Staten Island und zurück gefahren ist.
Als es dunkel wurde, liefen wir auf die Brooklyn Bridge und genossen den tollen Blick auf die nächtliche Skyline von Manhattan.



Am nächsten Morgen besichtigten wir die Upper West Side. In unserem Hostel lag nämlich ein Vorschlag für einen Spaziergang durch die Gegend aus.
Dabei schauten wir uns unter anderem die "Cathedral of Saint John the Divine" an, die zurzeit die drittgrößte christliche Kirche der Welt ist. Wenn sie fertig gebaut ist, wird sie die größte Kirche der Welt sein. Der Baubeginn war schon 1892, aber dazwischen ruhten die Bauarbeiten mehrere Male.

Auch die "Columbia-University" war sehr beeindruckend, da sie erstens riesengroß ist und zweitens aus vielen schönen Gebäuden besteht. Interessant ist, dass sie älter ist als die Vereinigten Staaten selbst.
Später fuhren wir mit der Subway zum Gebäudekomplex der Vereinten Nationen, der im Vorfeld der UN-Vollversammlung total abgeriegelt war. Alle Straßen rundherum waren gesperrt, aber es war interessant, die Sicherheitsvorkehrungen zu beobachten.
Danach durchstöberten wir "Barnes & Noble" (ein riesiger Buchladen), bevor wir im "Renaissance Dinner" essen gingen.
Später besuchten wir noch das Rockefeller Center. Dort befinden sich unter anderem auch die NBC-Studios und ein großer NBC-Fanartikel Shop.
Am Abend nahmen wir den Zug zurück nach Wassaic und fielen erschöpft ins Bett.
Am nächsten Tag sollte es dann wieder nach New York gehen zum großen Camphill-Benefizkonzert im Lincoln-Center...

Saturday, September 16, 2006

Führerscheintest

Gestern hatte ich meine Führerscheinprüfung...
Dazu bin ich mit einer anderen Coworkerin nach Hudson gefahren, wo in einer Seitenstraße ein kleines Schild mit "Road Test starts here" steht. Bald kam ein Instructor angefahren und nahm meine Daten auf. Als er die Registrierungsbestätigung des Autos an der Windschutzscheibe begutachtete, stellte er fest, dass die Registrierung schon im Februar abgelaufen war und sagte den Test gleich mal ab.
Also durchsuchten wir das ganze Auto nach dem Registrierungsblatt und fanden es in letzter Sekunde in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Nach diesem kurzen Schock konnte ich die Prüfung dann doch noch machen.
Sie dauert nur 10 Minuten und ist sehr einfach. Man fährt ein paar Mal um den Block herum, parkt parallel rückwärts ein (ohne dass irgendwelche Autos hinter einem stehen) und schließlich muss man noch einen 3-Point-Turn machen (Umdrehen mit dreimaligem Wenden).
An meinem freien Tag heute konnte ich die neue Freiheit gleich genießen.
Deshalb sind Jeremias und ich in den Washington State Park zum Mount Everett gefahren. Wir wanderten auf einem kleinen Trampelfad zur Spitze und passierten einen wunderschönen See. Oben angekommen, bot sich ein wunderbarer Ausblick- Von diesem Punkt konnten wir in die drei Bundesstaaten New York, Massachusetts und Conneticut schauen.
Anschließend fuhren wir noch nach Millerton, einem etwas größeren Dorf hier in der Nähe und schauten uns ein bisschen die Stadt an.
Nach einer kurze Stärkung bei Mc Donalds ging es wieder zurück zum Village. Heute abend gehen wir dann noch bowlen...
Bis dann!
Thomas

Saturday, September 09, 2006

Nun habe ich es endlich geschafft, die Bildergalerie zu aktualisieren.
Viel Spaß beim Anschauen...

Monday, September 04, 2006

Besuch meiner Eltern / Ausflug nach New York


In letzter Zeit habe ich wieder sehr viel erlebt, so dass ich mit dem Berichten kaum hinterher komme.
Letzte Woche haben mich meine Eltern besucht, genauer gesagt waren sie von Sonntagabend bis Donnerstagmorgen hier.
Am Montag habe ich ihnen das Camphill Village gezeigt und anschließend sind wir zu den Bash-Bish-Falls und zum Copake Lake gefahren. Abends waren wir dann noch in Hudson, wo wir einen Park am Hudson River besucht haben und ein bisschen durch die Stadt gebummelt sind.
Dienstags machten wir uns bei strömendem Regen auf den Weg zu den Premium Outlets Woodbury. Das ist praktisch ein ganzes Dorf, wo jede Klamottenmarke ihr eigenes Outlet hat. Es gibt dort fast keine Firmen, die nicht vertreten sind.
Nachdem wir einige Schnäppchen gemacht hatten und durch die Shoppingmeilen gelaufen sind, fuhren wir wieder zurück zum Camphill Village.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich in die Catskills gehen (ein wunderschöner Naturpark hier in der Nähe), aber da es davor die ganze Zeit geregnet hatte und das Wetter am morgen auch nicht sehr viel versprechend aussah, entschlossen wir uns, nach Albany zu fahren. Albany ist ca. eineinhalb Stunden von hier entfernt und ist die Hauptstadt des Bundesstaats NY.
Wir haben im Regierungsviertel geparkt und uns danach erst mit einem gute Frühstück bei Starbucks gestärkt. Anschließend waren wir im Touristenbüro, wo uns eine Führung durch das Capitol angeboten wurde. Dieses Angebot haben wir dann auch gleich angenommen und die Führung war sogar sehr interessant.
Später sind wir noch über die Empire State Plaza gelaufen und haben die Aussicht vom Corning Tower genossen. Vor der Aufzugfahrt musste man sich aber zuerst noch fotografieren lassen, damit man eine persönliche Eintrittskarte mit Foto bekommt. Die Sicherheitsmaßnahmen sind hier überall sehr groß...
Danach sind wir noch ein bisschen in der Innenstadt umher gelaufen und anschließend über einen der schönsten Highways der USA zurück gefahren.
Am Abend gingen wir zum Abschluss noch im Restaurant „Swiss Hütte“ essen.
Donnerstags habe ich mich dann von meinen Eltern verabschiedet und der normale Arbeitsalltag ging wieder los.
Gestern hatte ich dann meinen freien Tag. Philipp (ein anderer Co-Worker) und ich beschlossen, nach New York zu gehen, weil Philipp am Freitag wieder nach Deutschland fliegt. War sozusagen ein Abschiedsausflug.
Als wir in der Grand Central Station angekommen sind, haben wir uns erst ein bisschen den mit 67 Gleisen größten Bahnhof der Welt angeschaut. Anschließend wollten wir das Chrysler Building besuchen, aber wir mussten feststellen, dass man da gar nicht hoch gehen kann.
Deshalb liefen wir zur nächsten Subway-Station und fuhren an die Südspitze Manhattans. Da Philipp die Staten Island Fähre noch nie gefahren war, sind wir mit der Fähre nach Staten Island und zurück gefahren. Ich hatte das zwar schon bei meinem letzten New York Besuch gemacht, aber man hat einfach so einen tollen Blick auf die Skyline, die Freiheitsstatue und Ellis Island, dass man das gerne noch einmal macht. Zurück in Manhattan, liefen wir wieder ein Stück, bis wir einen Schlangenmenschen gesehen haben, der gerade auf einem Platz seine Künste zur Schau stellte. Seine Show war echt fantastisch, ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich so verrenken kann.
Danach sind wir mit der Subway zum Times Square gefahren und wollten im Mariott Hotel das Restaurant „The View“ besuchen. Wie der Name schon sagt, hat man von dort aus einen tollen Blick über Manhattan. Doch leider hat das Restaurant erst wieder abends um 17.30 Uhr aufgemacht. Aber im Laufe des Jahres werde ich sicher noch Gelegenheit haben, das Restaurant zu besuchen. Das Mariott-Hotel war aber auch so sehr faszinierend, besonders die Aufzüge waren sehr interessant.
Als wir unseren Weg in Richtung Rockefeller Center fortsetzten, mussten wir eine große Menschenmenge passieren. Ein ganzer Straßenzug war gesperrt und tausende von Brasilianern waren in die Stadt gekommen, um einen brasilianischen Feiertag zu zelebrieren. Eine große Bühne und zahlreiche Videowände waren aufgestellt.
Am Rockefeller Center angekommen, kauften wir uns Tickets für „Top of the Rock“.
Unter diesem Titel wird der Besuch der Aussichtsplattform des GE Buildings verkauft. Mit 259 m ist es zwar nur das 7. höchste Gebäude in New York, aber der Ausblick ist trotzdem hervorragend. Der Eintrittspreis ist mit 18 Dollar ein bisschen höher wie der des Empire State Buildings, aber dafür mussten wir kaum Wartezeit in Kauf nehmen.
Der Besuch hat sich echt gelohnt, da das Wetter auch ziemlich gut war und man weit in die Ferne schauen konnte.
Als wir oben waren, stand ein Hubschrauber für ein paar Minuten direkt über uns. Außerdem sieht man manchmal von oben auch Hubschrauber, die unterhalb der Aussichtsplattform fliegen. In New York gibt es nämlich viele Heikopterunternehmen, die sündhaft teure Rundflüge über die City anbieten.
Anschließend haben wir noch kurz die St. Patricks Church besucht. Da gerade ein Gottesdienst statt fand, wurde das Gelände von schwer bewaffneten Polizisten bewacht.
Schließlich gingen wir zurück zur Grand Central Station, wo wir noch indisch essen gingen, bevor uns unser Zug wieder zurück nach Hause brachte.
Bald stelle ich auch Bilder von New York auf die Homepage.

Thomas