Wochenende in Philadelphia
Vor zwei Wochen waren Jeremias und ich am Wochenende in Philadelphia.
Am Freitag ließen wir uns nach der Arbeit nach Wassaic fahren, wo wir den Zug nach New York nahmen. Dort hatten wir eine knappe halbe Stunde Zeit, die Subway nach Chinatown zu nehmen. Von dort fuhr nämlich unser Chinatownbus nach Philadelphia. Der Bus ist ein absolutes Schnäppchen (20 Dollar Roundtrip) und kostet halb so viel wie Greyhound. Dafür war es aber auch sehr aufregend. Nachdem wir den Weg von der Brooklyn City Hall zu der Haltestelle (=Bordsteig) am East Broadway gerannt sind um pünktlich anzukommen, wurden wir von schreienden Chinesen begrüßt, die versuchten, die Leute auf ihre Busse zu locken. Wie sich herausstellte, fuhren nämlich verschiedene Chinatown-Busunternehmen an der gleichen Stelle ab. Nachdem wir den richtigen Bus gefunden hatten, gab es im Bus große Verwirrung weil manche Leute nach Washington D.C. und andere nach Philadelphia wollten und keiner wusste wohin der Bus fährt. Ein paar Leute fragten den Busfahrer, doch der konnte erstens kaum Englisch und zweitens wusste er auch nicht, wohin er fahren soll...
Weil die Mehrheit der Leute nach Philadelphia wollte, stiegen die anderen einfach aus und ein paar Minuten später ging es dann endlich los ohne dass der Busfahrer mal klargemacht hat, wo es hingehen soll.
Um Mitternacht kamen wir dann in Philadelphia an und mussten uns erneut beeilen, um noch vor 12.30 pm in unserem Hostel einzutreffen.
Am nächsten Morgen liefen wir zuerst zum riesigen Visitor's Center und anschließend zur Independence Hall wo 1776 die Declaration of Indepedence unterzeichnet wurde. Von dort gingen wir zur Carpenter's Hall, einem bedeutenden Gebäude, das in der Kolonialzeit gebaut wurde und Treffpunkt des ersten Kongresses der britischen Kolonien war.
Danach kamen wir an der ersten Bank in Amerika vorbei bevor wir weiter zu Penn's Landing am Delaware River liefen. Dort befindet sich das Irish Memorial und man hat einen schönen Blick auf die rießige Brücke, die über den Fluss führt. Außerdem gibt es dort wie in jeder größeren Stadt hier natürlich auch ein altes Militärschiff, das man anschauen kann.
Später bummelten wir durch die South Street. Dort befinden sich viele Bars, Restaurants, Gallerien und Läden. Außerdem sind an den Häuserwänden viele moderne Gemälde zu sehen.
Am besten gefallen hat mir der italienische Markt in der 9th Street. Durch die ganze Straße zieht sich ein riesiger Markt, auf dem man alle möglichen Lebensmittel kaufen kann. Das war erst der zweite Markt, den ich in Amerika gesehen habe...
An einer Straßenkreuzung im südlichen Teil der Stadt befinden sich auch die zwei besten Steakhouses der Stadt (Pat's und Geno's). Sie liegen gegenüber und die Menschen stehen auf der Kreuzung Schlange, um die bekannten Philly cheesesteaks zu kaufen. Wir haben natürlich auch eines gegessen. An der Theke war ein Schild, auf dem stand, dass man in Amerika Englisch spricht und dass Bestellungen in anderen Sprachen nicht aufgenommen werden müssen.
Am Nachmittag bummelten wir noch ein bisschen durch eine Mall in der Innenstadt bevor wir den Zug nach Paoli, einen Vorort von Philadelphia nahmen. Dort trafen wir Jim und Sarah, die wir während unseres Florida-Urlaubs kennen gelernt hatten und die uns angeboten hatten, dass wir bei ihnen übernachten können. Sie leben in einem Reihenhaus in einer sogenannten gated community. Das ist eine geschlossene Wohnsiedlung, die einen gewissen Komfort und Exklusivität bietet, da die Anlage von der restlichen Stadt abgegrenzt ist und Tätigkeiten wie Schnee schippen und die Pflege der gesamten Anlage von einer Firma übernommen wird. Außerdem gibt es für die Bewohner zum Beispiel einen Swimming Pool und ein Clubhaus.
Wir wurden sehr freundlich aufgenommen und verbrachten den Abend bei schönstem Wetter auf der Terasse.
Für den nächsten Morgen hatten Jim und Sarah eine Stadtrundfahrt auf einem Doppeldeckerbus für uns gebucht. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto in die Stadt direkt zum Visitor's Center wo die Rundfahrt startete. Die Tour war sehr interessant, da sie an allen Sehenswürdigkeiten Philadelphias vorbei führte. Außerdem hatten wir einen guten Guide und das Wetter war erneut sehr gut. In der Stadt gibt es allerdings so viele Sehenswürdigkeiten, dass es schwer fällt, alles so schnell aufzunehmen.
Nach der Stadtrundfahrt fuhren wir zum Reading Terminal Market, einer großen Markthalle. Interessant war, dass die Stände der Amish People am Sonntag geschlossen waren während die restlichen Stände alle geöffnet waren. In Amerika erkennt man ansonsten keinen Unterschied zwischen Sonntag und einem normalen Werktag.
Wir hatten ein Turkey-Sandwich zum Mittagessen und verabschiedeten uns anschließend von Jim und Sarah. Es war toll, dass wir bei ihnen übernachten und den Sonntag zusammen mit ihnen verbringen konnten.
Die restlichen zwei Stunden vor unserer Rückfahrt nach New York verbrachten wir im Washington Square Park wo wir uns ausruhten während drei übergewichtige Amerikaner uns mit ihrer Frisbee das ein oder andere Mal in Gefahr brachten.
Die Rückfahrt mit dem Chinatownbus klappte ohne Probleme. Beinahe hätten wir jedoch unseren Zug in NYC verpasst, da es so viel Verkehr hatte, doch wir konnten in Manhattan schon früher aus dem Bus aussteigen und so schafften wir es noch rechtzeitig.
War wieder ein schönes Wochenende und wahrscheinlich einer meiner letzten gößeren Ausflüge vor meinem Urlaub um Juni. Davor kommen Ende Mai allerdings noch zwei Freunde (Daniele und Conny) zu Besuch und ich werde ein paar Tage frei nehmen, um ihnen die Gegend zu zeigen...Bis dahin ist es hier jedoch noch sehr anstrengend. Am Montag habe ich Jane, die andere Coworkerin in meinem Haus, und ihre Eltern nach New York gefahren und sie ist jetzt drei Wochen im Urlaub. In der Zwischenzeit muss ich so gut wie alles im Haus alleine machen und hatte jetzt schon zwei Wochenenden in Folge nicht frei. Naja, nicht so schlimm, dafür kann ich dann viel Freizeit nehmen, wenn ich Besuch bekomme.
Heute hat Billy aus meinem Haus Geburtstag, deshalb sind wir zum Mittagessen chinesisch essen gegangen. Später findet dann noch eine kleine Geburtstagsparty statt.
Viele Grüße Thomas
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