Wednesday, February 14, 2007

Wochenende in Montreal


Letztes Wochenende machten Hellen, Jeremias, Elias, Hoonjin und ich einen Ausflug nach Kanada. Da wir kein Auto vom Village über Nacht haben dürfen, mussten wir eines mieten. Inklusive der Underage Gebühren zahlten wir für drei Tage 184 Dollar, was geteilt durch fünf nur 37 Dollar pro Person war. Am Freitag sind wir direkt nach der Arbeit nach Hudson gegangen, wo wir gerade noch das Auto abholten bevor die Station schloss. Die nächsten fünfeinhalb Stunden fuhren wir dann gen Norden durch die Adirondacks vorbei an Lake Placid, wo die olympischen Winterspiele 1980 stattfanden. Wir hatten eine kurze Pause, um uns ein bisschen zu bewegen und eine längere Pause an der Grenze. Zuerst wurden wir am Autoschalter intensiv befragt bevor wir parken und in das Gebäude reingehen mussten. Dort wurden uns noch mal jede Menge Fragen gestellt und dann wurde noch ein zehnminütiger "database check" gemacht. Nach zwei weiteren Nachfragen bekamen wir letztendlich unsere Stempel und konnten unseren Weg fortsetzen.

Um halb zwölf kamen wir in Montreal an, wo wir nach einer kleinen Irrfahrt durch die Stadt endlich an unserem Hostel "Auberge de Jean" ankamen. Wir waren etwas verwundert, da überhaupt kein Schild an dem Haus angebracht war, das es als Hostel kennzeichnete. Dennoch waren wir richtig und von innen sah es dann auch schon viel mehr nach Hostel aus. Glücklicherweise haben wir dann ein Doppel- und ein Dreibettzimmer bekommen, obwohl wir eigentlich erwartet hatten, dass zwei von uns in einem 10 Bett-Zimmer schlafen müssen. Das Hostel war auch ein richtiges Schnäppchen: 41 US-Dollar für zwei Nächte mit Frühstück. Die Zimmer waren sogar sauber, es war leise und die Atmosphäre war sehr gemütlich. Selbst das Frühstück war besser als erwartet.
Am nächsten Morgen zogen wir uns alle sehr warm an, da es -9°C hatte. Nach dem Frühstück liefen wir durch ein sehr schönes Wohngebiet mit vielen bunten Häusern in Richtung Downtown. Auf dem Weg passierten wir auch Chinatown, der in Montreal durch große Tore in chinesischem Stil begrenzt wird. Anschließend machten wir einen Abstecher in die Altstadt von Montreal, wo sich die Basilique Notre-Dame de Montréal befindet, die fast genauso aussieht wie das Vorbild in Paris. Vor der Kirche standen ein paar Pferde, die darauf warteten, Touristen durch die Stadt zu chauffieren. Unsere nächste Station war der Hafen von Montreal. Der Saint Lawrence River, an dem sich der Hafen befindet, war total zugefroren und folglich war überhaupt kein Schiffverkehr möglich. Trotzdem war es interessant, die Schiffe anzuschauen.

Danach liefen wir nach Downtown, wo die großen Bankgebäude und Wolkenkratzer stehen. Nachdem wir Geld gewechselt hatten, gingen wir zur Touristeninformation, wo wir eine Stadtkarte und einige Tipps bekamen. Da es so kalt war und wir uns aufwärmen wollten, bummelten wir in Montreals underground city. Das ist der größte Untergrundkomplex der Welt. Insgesamt 32 km Tunnels erstrecken sich auf 12 Quadratkilometer. Es ist wie eine riesengroße Mall, wo man einkaufen und essen gehen kann. Nachdem wir uns aufgewärmt hatten, fuhren wir mit der Metro zum Olympiapark. Dort fanden die olympischen Spiele 1976 statt.
Das Olympiastadion hat eine sehr beeindruckende Architektur und einen Aussichtsturm, an dem das Stadiondach sozusagen aufgehängt ist. Leider war die Aussichtsplattform während der Wintermonate geschlossen. Wir verweilten ein bisschen auf dem Olympiagelände bevor wir zurück in die Innenstadt liefen. Eine Stunde später kamen wir dort an und wärmten uns in einem Café wieder auf.
Abends gingen wir dann in ein vietnamesisches Restaurant und anschließend liefen wir auf den Mont Royal, einen Berg mitten in der Stadt. Von oben sahen wir
über einen großen Teil der Stadt. Der Ausblick war fantastisch. Da Hoonjin sehr abgelaufene Schuhe hatte, ist er den Berg wie auf Skiern runtergerutscht und wir konnten ihm kaum folgen. Unten angekommen sind wir noch in eine Bar gegangen wo wir ein bisschen den kanadischen Nationalsport Eishockey verfolgt haben. Wir haben übrigens auch ein paar mit Flutlicht beleuchtete Eishockeyplätze gesehen, wo die Jugendlichen noch bis spät in die Nacht spielten.
Am nächsten Morgen gingen wir in die Altstadt von Montreal und bummelten ein bisschen durch die vielen Souvenirshops.
Um die Mittagszeit kauften wir dann noch ein paar Sachen zu essen und machten uns wieder auf den Heimweg. Dieses Mal hatten wir überhaupt keine Probleme an der Grenze.

Nach drei Stunden Fahrt machten wir Pause am Lake George in den Adirondacks. Der ganze See war zugefroren und die Leute fuhren mit ihren Schneemobilen und sogar mit Autos darauf herum. Als wir ein bisschen auf dem See spazieren gingen und an den Schneemobilen vorbei kamen, hat mich einer von den Schneemobilfahrern gefragt, ob ich mal mitfahren will. Natürlich habe ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Rund um die Schiffsanlagestellen wurde das Wasser eisfrei gehalten und mit hoher Geschwindigkeit konnten die Schneemobile für eine Weile auf dem Wasser fahren. Fühlte sich ein bisschen an wie auf einer Wildwasserbahn...
In einem kleinen Park am Ufer waren außerdem ein Schloss sowie e
ine Rutsche aus Eis gebaut.
Von dort fuhren wir noch einmal 2 Stunden bis wir wieder im Village ankamen.
Das Wochenende war bisher das Beste was ich in meiner Freizeit hier gemacht habe. Die Stadt ist sehr schön und ich kann jedem nur empfehlen, dort einmal hinzugehen.
Außerdem hatten wir viel Spaß zusammen und Glück mit
unserem Hostel.


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