Tuesday, June 12, 2007

Road Trip - Der dritte Tag

Jerry weckte uns um 5 Uhr auf weil er nicht mehr schlafen konnte und deshalb den wunderschönen Sonnenaufgang bemerkte. Die Sonne ging genau am Ende der endlosen Autobahn auf. Es waren kaum Autos unterwegs und so liefen wir auf den Mittelstreifen und machten einige Fotos.
Unser Frühstück bestand heute aus Brot mit Nutella, Erdnussbutter und einem leckeren Apfelaufstrich. Morgens tranken wir übrigens immer Tee und einen Vitamindrink damit auch ja niemand krank wird. Da wir so früh aufgestanden waren, fuhren wir schon vor sechs Uhr weiter.
Zwei Stunden später kamen wir dann im Badlands National Park an und fuhren die Panoramastraße durch den Park. Wir stoppten an zahlreichen Aussichtspunkten wo wir die einmaligen Felsformationen bewunderten und die Bisons beobachteten, die in der zwischen den unterhalb der Felsen grasten.
Besonders beeindruckt hat mich der weite Blick über die endlos scheinende Prärielandschaft.
Dort sind auch die Prairie-Dogs beheimatet, kleine Tiere, die unzählige Erdlöcher graben und ständig undefinierbare Geräusche von sich geben. Kommt man ihnen näher, verschwinden sie wie auf Kommando blitzschnell in ihren Löchen und Gräben.
Außerdem sahen wir ein paar Pronghorns (eine Art Zwischending aus Antilope und Ziege) und Mule Deer (Maultierhirsche).
Nachdem wir uns in dem Park den größten Teil des Vormittags aufhielten, fuhren wir weiter zum Crazy Horse Memorial in den Black Mountains, wo früher die Sioux-Indianer lebten. Die Landschaft dort war fantastisch. In den dunklen Wäldern sahen wir sehr viele Rehe...
Als wir dann beim Crazy Horse Memorial ankamen, regnete es in Strömen. Von der Mautstation, wo man für die Einfahrt zum Crazy Horse Memorial zahlen muss, konnten wir das riesige Denkmal nicht einmal erkennen, und sahen nur graue Wolken. Der Mann am Schalter wollte 25 $ von uns haben, doch das war uns eindeutig zu teuer. Nach kurzer Diskussion bot er uns an, dass wir anstatt dessen auch eine Spende für den weiteren Ausbau des Crazy Horse Memorials machen könnten. So spendeten wir zehn Dollar und fuhren zum großen Besucherparkplatz von dem aus wir wegen der schlechten Witterung nur die Umrisse des Bergs mit dem Denkmal erkennen konnten. Deshalb besuchten wir zuerst das Visitor's Center und sahen einen beeindruckenden Film über die Geschichte des Denkmals.
Der Bildhauer Korczak Ziolkowski begann auf Einladung eines damaligen Sioux-Häuptling 1939 mit der Gestaltung eines Indianerdenkmals, das den berühmten Indianer Crazy Horse auf seinem Pferd zeigt. Dieser streckt seine Hand aus und sagt "My lands are where my dead lie buried". 1949 begann Ziolkowski mit dem Bau des Denkmals, an dem er bis zu seinem Tod 1982 mit seiner Familie arbeitete. Heute setzen seine Frau und seine sieben Kinder die Arbeit fort. Besonders bemerkenswert ist, dass das Projekt auf staatliche Förderung verzichtet und sich nur durch die Besuchereinnahmen finanziert.
Das Crazy Horse Memorial füllt eigentlich einen ganzen Berg, die Statue ist 195 m hoch und 172 m lang. Wann sie endgültig fertig gestellt sein wird, ist noch unklar. Nachdem wir das Visitor's Center ausführlich erkundet hatten, gingen wir zurück zum Auto. Es hatte aufgehört zu regnen und so hatten wir letztendlich doch noch einen schönen Blick auf die riesige Statue.
Später fuhren wir weiter zum ungefähr 25 km entfernten Mt. Rushmore. Auch die in Stein gehauenen Präsidentenköpfe waren durchaus interessant. Da wir jedoch davor das Crazy Horse Memorial gesehen hatten, waren wir jedoch ein bisschen enttäuscht, da die Köpfe deutlich kleiner sind und wir sie uns größer vorgestellt hatten.
Anschließend fuhren wir wieder zurück auf die I-90 weiter westlich Richtung Wyoming. Die Landschaft wurde wieder sehr flach und steinig. Wir sahen nur vereinzelt ein paar Kühe oder Rehe bis wir Buffalo, Wyoming erreichten. Die Landschaft wurde so langsam wieder richtig bergig. Gegen Abend fuhren wir durch einen National Forest, wo wir auf dem Powder River Pass in knapp 3000 m Höhe spontan auf einem früheren zugewachsenen Waldweg umgeben von kleineren Schneefeldern unser Zelt aufschlugen. Wir suchten uns Holz und machten ein Lagerfeuer. Bis jetzt waren wir auf alles gut vorbereitet und haben es in den ersten drei Tagen schon weit gebracht.


Gefahrene Strecke: 498 Meilen / 801 km

No comments: